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Church of Reinhardtsgrimma

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Die Kirche von Reinhardtsgrimma ist eine evangelisch-lutherische Kirche in Reinhardtsgrimma, einem Ortsteil der Stadt Glashütte im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge im Freistaat Sachsen.

Baubeschreibung

Die Kirche wurde 1742 umgebaut. Der Baukörper zeigt ein langes, schmales Schiff, zwei kleine Dachreiter und einen massiven Westturm. Der eingezogene Chorraum wird überspannt von zwei spätgotischen Netzgewölben.[1]

Ausstattung

Der Altar mit dem Relief des Abendmahls stammt von 1602 und wurde 1836 erneuert. Die Kanzel wird in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts datiert. 1672 fertigte der Pirnaer Maler Jacob Hennig die Bilder am Kanzelaufgang.[1]

Orgel

Das herausragendste Ausstattungsstück der Kirche ist die am 1731 eingeweihte Orgel von Gottfried Silbermann.[1]

Baugeschichte

Im Oktober 1725 untersuchte Gottfried Silbermann auf Wunsch der verwitweten Kammerherrin auf Reinhardtsgrimma, Christiane Eleonore von Trettau geb. von Berbisdorf, die alte Orgel, die an einer ungünstigen Stelle im Chor stand und noch über die kurze Oktave verfügte. Silbermann stellte fest, dass diese Orgel irreparabel war und schlug in seinem Gutachten vom 17. Oktober 1725 eine Disposition für eine neue, nur wenig größere zweimanualige Orgel vor, für die er – ohne Maler- und Zimmermannsarbeiten – 800 Taler forderte, eine Summe, die zu jener Zeit dem Jahresgehalt eines gehobenen mittleren Beamten entsprach; außerdem verlangte er Erstattung der Transport- und Übernachtungskosten während der Errichtung der neuen Orgel. Dieser Vertrag kam wohl im Juni 1729 zustande, wobei Silbermann sich mit Ratenzahlungen einverstanden erklärte.[2]

Die Einweihung erfolgte am 6. Januar 1731. Die Abnahmeprüfung fand durch Emanuel Behnisch, den seinerzeitigen Organisten an der Dresdner Kreuzkirche statt.[2]

Überholungen fanden 1852 durch den Orgelbauer Stoeckel aus Dippoldiswalde und 1940 durch Gebr. Jehmlich, Dresden statt. Die letzte größere Restaurierung erfolgte 1997 durch den Dresdner Orgelbauer Kristian Wegscheider. Die wichtigsten Maßnahmen hierbei waren die Neuintonation, die Rekonstruktion des Keilbalggebläses und die Herstellung einer ungleichstufigen Temperatur.[3]

Disposition

In der unten stehenden Tabelle werden die von Silbermann selbst verwendeten Registerbezeichnungen aufgeführt.[3]

Hauptwerk, I. Manual C,D–c3
Principal 8′
Rohr=Fleute 8′
Qvinta dena 8′
Octava 4′
Spiz=Fleute 4′
Qvinta 3′
Octava 2′
Cornett 3fach ab c1
Mixtur 4fach
Hinterwerk II. Manual C,D–c3
Gedacktes 8′
Rohr=Fleute 4′
Naßat 3′
Tertia 2′ (Template:Bruch′)
Qvinta Template:Bruch
Suffleute 1′
Zÿmbeln 2fach
Pedal C,D–c1
Sub Baß 16′
Octaven Baß 8′
Posaunen Baß 16′
  • Stimmtonhöhe: Chorton, a1=465 Hz
  • Stimmungsart: Ursprünglich „wohltemperiert“; seit 1997 neuentwickelte Temperatur nach Kristian Wegscheider


Literatur

  • Christian Rietschel, Bernd Langhof: Dorfkirchen in Sachsen. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1963, S. 141.
  • Frank-Harald Greß: Die Orgeln Gottfried Silbermanns. Sandstein, 2001, S. 86 u. ö.
  • Frank-Harald Greß (2007). "Reinhardtsgrimma" (Orgel von 1731). www.silbermann.org. Retrieved 2017-03-17.
  • Jürgen Hiller. "Die Silbermann-Orgel in Reinhardtsgrimma". Das Portal der Königin. Daniel Kunert. Retrieved 2017-03-17.

Einzelnachweise

  1. ^ a b c Christian Rietschel, Bernd Langhof: Dorfkirchen in Sachsen. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1963, S. 141.
  2. ^ a b Jürgen Hiller. "Die Silbermann-Orgel in Reinhardtsgrimma". Das Portal der Königin. Daniel Kunert. Retrieved 2017-03-17.
  3. ^ a b Frank-Harald Greß (2007). "Reinhardtsgrimma" (Orgel von 1731). www.silbermann.org. Retrieved 2017-03-17.

Kategorie:Kirche in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens Kategorie:Barockbauwerk in Sachsen Kategorie:Barocke Kirche Kategorie:Disposition einer Orgel