189,- DM waren im Jahr 1965 nicht gerade wenig für eine Kodapak-Kassetten-Kamera. Die „Bessy ak“ von Voigtländer bot aber dafür einige Ausstattungsmerkmale, die man sonst nur bei den besseren Kleinbild-Sucherkameras fand. So besaß sie z. B. einen automatischen Parallaxenausgleich, d. h. beim Einstellen der Entfernung verschob sich auch der komplette Leuchtrahmen. Im Sucher waren auch die Entfernungssymbole und eine Belichtungsanzeige in Form eines roten Scheibensegments sichtbar.

Bemerkenswert war auch die Blitz-Blendenautomatik, die sogar beim indirekten Blitzen funktionierte. Der frontal und seitwärts ausklappbare Blitzreflektor (von vorne rechts an der Seite) wurde mit AG-1-Blitzbirnchen bestückt, zu deren Betrieb benötigte man eine 15-Volt-Batterie.

Zwei Belichtungszeiten waren vorhanden: 1/125 Sekunde für den Automatikbetrieb bei Tageslicht, dabei wurde die Blende über den Selen-Belichtungsmesser gesteuert. Die 1/40 Sek. stellte sich automatisch beim Ausklappen des Blitzreflekors ein, die Blende war dann von der Entfernung abhängig.

Das dreilinsige vergütete Color-Lanthar 2,8/38 gehörte schon schon zur gehobenen Objektivausstattung für Kassettenkameras. Es gestattete eine Fokussierung ab 1 m.

Entwickelt wurde die Bessy in Zusammenarbeit mit den Balda-Werken, von 1965 bis 1967 wurden zusammen mit der „Bessy as“ 76.800 Stück hergestellt.