The Lovers (Master of the Housebook): Difference between revisions
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It has been in [[Gotha]] since at least 1854 and has hung in the [[Ducal Museum Gotha]] since its reopening in October 2013. After a 1997 restoration it was displayed at the Castle Museum in [[Friedenstein Palace]] and an exhibition in 1998 entitled "Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter" ("Season of Emotions. The Gotha Lovers and Love in the Late Middle Ages") largely adopted art historian Daniel Hess' identification of the subjects as [[Philipp I, Count of Hanau-Münzenberg]] and [[Margarete Weißkirchner]] and his theory that it was commissioned on the occasion of their pilgrimage in 1484.<ref>{{in lang|de}} Allmuth Schuttwolf: Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter. Hatje Cantz Verlag, 1998. ISBN 3-7757-0733-6</ref> |
It has been in [[Gotha]] since at least 1854 and has hung in the [[Ducal Museum Gotha]] since its reopening in October 2013. After a 1997 restoration it was displayed at the Castle Museum in [[Friedenstein Palace]] and an exhibition in 1998 entitled "Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter" ("Season of Emotions. The Gotha Lovers and Love in the Late Middle Ages") largely adopted art historian Daniel Hess' identification of the subjects as [[Philipp I, Count of Hanau-Münzenberg]] and [[Margarete Weißkirchner]] and his theory that it was commissioned on the occasion of their pilgrimage in 1484.<ref>{{in lang|de}} Allmuth Schuttwolf: Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter. Hatje Cantz Verlag, 1998. ISBN 3-7757-0733-6</ref> |
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Measuring 118 by 82.5 cm,<ref>{{inlang|de}} {{Cite web|url=https://thue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=88|Website thue.museum-digital.de}}</ref> it shows two people lovingly leaning towards each other under two scrolls or banners (which act as 'speech bubbles') and the coat of arms of the County of [[Hanau-Münzenberg]]. The man wears a wreath of roses in his long hair as a sign of love and the woman holds a hedge rose in her left hand, whilst she carefully reaches for the red bundle of strings bound in gold in the middle of the picture. That bundle or string is mentioned on the banners.<ref>Meister des Amsterdamer Kabinetts: [https://thue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=88 Das Gothaer Liebespaar] (um 1480/1485)</ref> At that time such a string was worn on clothing as a symbol of fidelity (in this case the end of the man's [[gugel]]), in a custom based on [[Book of Numbers|Numbers]] 15, verse 38: |
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Das Bild hat ein Format von 118 cm × 82,5 cm<ref>[https://thue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=88 Website thue.museum-digital.de]</ref> und ist farblich in einem kühlen, fast herben Grundton gehalten. Es ist sehr kontrast- und detailreich gestaltet. In diesen Details strahlt es eine natürliche Frische und Anmut aus, die die strenge Stilisierung des kühlen Grundtons durchbricht. |
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{{blockquote|The Lord said to Moses, Speak to the Israelites and say to them: ‘Throughout the generations to come you are to make tassels on the corners of your garments, with a blue cord on each tassel."}} |
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Das Bild zeigt zwei sich liebevoll zuneigende Personen unter zwei [[Spruchband|Spruchbändern]] sowie dem gräflichen [[Grafschaft Hanau|Hanauischen]] Wappen. |
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Zum Zeichen ihrer Liebe trägt der Mann einen Kranz wilder Rosen auf seinem Haar und die Frau eine Heckenrose in ihrer Linken. Die Frau greift behutsam nach dem golddurchwirkten „Schnürlein“ in der Mitte des Bildes, von dem im Zwiegespräch der beiden Liebenden in den Spruchbändern über den Figuren die Rede ist.<ref>Meister des Amsterdamer Kabinetts: [https://thue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=88 Das Gothaer Liebespaar] (um 1480/1485)</ref> Ein „Schnürlein“ wurde im Mittelalter als Treuesymbol an der Kleidung getragen, in diesem Fall am Ende der [[Gugel (Kleidung)|Gugel]]. Der Brauch beruht auf einer Textstelle im [[Altes Testament|Alten Testament]] (Mose 4,15,38): |
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{{Zitat |
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|Text=Und der HERR sprach zu Mose: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, daß sie ihnen Läpplein machen an den Fittichen ihrer Kleider unter allen euren Nachkommen und gelbe Schnürlein auf die Läpplein an die Fittiche tun. |
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Das Hanauische Wappen (drei rote Sparren auf goldenem bzw. gelbem Grund) stand zur Zeit der Entstehung des Bildes um 1480 für die [[Grafschaft Hanau-Münzenberg]]. Als dargestellte Personen werden deshalb Graf [[Philipp I. (Hanau-Münzenberg)|Philipp I. von Hanau-Münzenberg]] (1449–1500) und [[Margarete Weißkircher]] angenommen, mit der dieser nach dem Tod seiner Gattin [[Adriana von Nassau-Dillenburg|Adriana von Nassau]] (1449–1477) zusammenlebte.''<ref>Daniel Hess: ''Das Gothaer Liebespaar oder die gesellschaftliche Absicherung einer gräflichen Konkubine.'' In: Allmuth Schuttwolf (Hg.): Das Gothaer Liebespaar und die hohe Minne im Spätmittelalter. Jahreszeiten der Gefühle, Ostfildern-Ruit 1998, S. 14–20.</ref>'' Das Bild wäre dann vielleicht anlässlich seiner ersten [[Wallfahrt|Pilgerreise]] ins [[Heiliges Land|Heilige Land]] (1484–1485) entstanden. Gegen diese Identifizierung wurden in jüngerer Zeit Einwände von historischer Seite erhoben.<ref>Karl-Heinz Spieß: ''Dynastie und Herrschaft der Grafen von Hanau im Spätmittelalter''. In: Allmuth Schuttwolf (Hg.): Das Gothaer Liebespaar und die hohe Minne im Spätmittelalter. Jahreszeiten der Gefühle, Ostfildern-Ruit 1998, S. 34–42. Josef Heinzelmann: ''Das „Gothaer Liebespaar“ ist ein Liebespaar''. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 57 (1999), S. 209 ff.</ref> So kämen bei dem Wappen auch die [[Eppstein (Adelsgeschlecht)|Herren von Eppstein]] (drei rote Sparren auf silbernem bzw. weißem Grund) in Frage, sofern das Gelb ein Effekt der mehrfachen Übermalung mit gelblichem [[Firnis]] ist.<ref>Hartmut Bock: Die Verlobung Eppstein-Eppstein 1494 und das "Gothaer Liebespaar". In: Mainzer Zeitschrift 87/88, 1992/93 (1995), S. 157–182.</ref> |
Das Hanauische Wappen (drei rote Sparren auf goldenem bzw. gelbem Grund) stand zur Zeit der Entstehung des Bildes um 1480 für die [[Grafschaft Hanau-Münzenberg]]. Als dargestellte Personen werden deshalb Graf [[Philipp I. (Hanau-Münzenberg)|Philipp I. von Hanau-Münzenberg]] (1449–1500) und [[Margarete Weißkircher]] angenommen, mit der dieser nach dem Tod seiner Gattin [[Adriana von Nassau-Dillenburg|Adriana von Nassau]] (1449–1477) zusammenlebte.''<ref>Daniel Hess: ''Das Gothaer Liebespaar oder die gesellschaftliche Absicherung einer gräflichen Konkubine.'' In: Allmuth Schuttwolf (Hg.): Das Gothaer Liebespaar und die hohe Minne im Spätmittelalter. Jahreszeiten der Gefühle, Ostfildern-Ruit 1998, S. 14–20.</ref>'' Das Bild wäre dann vielleicht anlässlich seiner ersten [[Wallfahrt|Pilgerreise]] ins [[Heiliges Land|Heilige Land]] (1484–1485) entstanden. Gegen diese Identifizierung wurden in jüngerer Zeit Einwände von historischer Seite erhoben.<ref>Karl-Heinz Spieß: ''Dynastie und Herrschaft der Grafen von Hanau im Spätmittelalter''. In: Allmuth Schuttwolf (Hg.): Das Gothaer Liebespaar und die hohe Minne im Spätmittelalter. Jahreszeiten der Gefühle, Ostfildern-Ruit 1998, S. 34–42. Josef Heinzelmann: ''Das „Gothaer Liebespaar“ ist ein Liebespaar''. In: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde NF 57 (1999), S. 209 ff.</ref> So kämen bei dem Wappen auch die [[Eppstein (Adelsgeschlecht)|Herren von Eppstein]] (drei rote Sparren auf silbernem bzw. weißem Grund) in Frage, sofern das Gelb ein Effekt der mehrfachen Übermalung mit gelblichem [[Firnis]] ist.<ref>Hartmut Bock: Die Verlobung Eppstein-Eppstein 1494 und das "Gothaer Liebespaar". In: Mainzer Zeitschrift 87/88, 1992/93 (1995), S. 157–182.</ref> |
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Über dem Paar schwebt ein zweigeteiltes Spruchband. Neben der [[Initiale]] (dem schmückenden „S“) des rechten Spruches gegenüber dem schmucklosen „U“ der linken Seite zeigt auch der Inhalt der Zwiesprache an, dass die Aussage der Frau in der rechten Bildhälfte am Anfang steht und der Mann die Aussage erwidert.<ref name="Nellmann">Eberhard Nellmann: ''Das ‘Gothaer Liebespaar’. Dokument einer Mesalliance? Hinweis auf eine andere Geliebte? Zu den Spruchbandversen des Gothaer Bildes.'' In: Zeitschrift für Deutsches Altertum und Deutsche Literatur 138, Nr. 2 (2009), S. 214–220. [http://www.jstor.org/stable/20658628 (PDF-Download)]</ref> Der in [[Alemannische Dialekte|alemannischer Mundart]] verfasste Text lautet: |
Über dem Paar schwebt ein zweigeteiltes Spruchband. Neben der [[Initiale]] (dem schmückenden „S“) des rechten Spruches gegenüber dem schmucklosen „U“ der linken Seite zeigt auch der Inhalt der Zwiesprache an, dass die Aussage der Frau in der rechten Bildhälfte am Anfang steht und der Mann die Aussage erwidert.<ref name="Nellmann">Eberhard Nellmann: ''Das ‘Gothaer Liebespaar’. Dokument einer Mesalliance? Hinweis auf eine andere Geliebte? Zu den Spruchbandversen des Gothaer Bildes.'' In: Zeitschrift für Deutsches Altertum und Deutsche Literatur 138, Nr. 2 (2009), S. 214–220. [http://www.jstor.org/stable/20658628 (PDF-Download)]</ref> Der in [[Alemannische Dialekte|alemannischer Mundart]] verfasste Text lautet: |
Revision as of 20:27, 19 December 2024
The Lovers (German - Liebespaar) or The Gotha Lovers (Gothaer Liebespaar) is a c.1480 oil on panel painting attributed to the Master of the Housebook (drawing hand Ib).[1] It is the first German large-format double portrait panel painting that does not depict a religious or liturgical scene. A painting with a similar composition and a corresponding text reference from Mainz is now lost but is preserved through a copy in the late 16th century family register of the Eisenberg family.
It has been in Gotha since at least 1854 and has hung in the Ducal Museum Gotha since its reopening in October 2013. After a 1997 restoration it was displayed at the Castle Museum in Friedenstein Palace and an exhibition in 1998 entitled "Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter" ("Season of Emotions. The Gotha Lovers and Love in the Late Middle Ages") largely adopted art historian Daniel Hess' identification of the subjects as Philipp I, Count of Hanau-Münzenberg and Margarete Weißkirchner and his theory that it was commissioned on the occasion of their pilgrimage in 1484.[2]
Description
Measuring 118 by 82.5 cm,[3] it shows two people lovingly leaning towards each other under two scrolls or banners (which act as 'speech bubbles') and the coat of arms of the County of Hanau-Münzenberg. The man wears a wreath of roses in his long hair as a sign of love and the woman holds a hedge rose in her left hand, whilst she carefully reaches for the red bundle of strings bound in gold in the middle of the picture. That bundle or string is mentioned on the banners.[4] At that time such a string was worn on clothing as a symbol of fidelity (in this case the end of the man's gugel), in a custom based on Numbers 15, verse 38:
The Lord said to Moses, Speak to the Israelites and say to them: ‘Throughout the generations to come you are to make tassels on the corners of your garments, with a blue cord on each tassel."
Scrolls
Bibliography (in German)
- Martin Büchsel: Die höfische Kunst der Distanzierung und die Entwicklung des selbstbewussten Künstlertums. Das mittelalterliche Hausbuch, ehemals im Besitz der Familie zu Waldburg Wolfegg, und das Gothaer Liebespaar. In: Bemmann, Jan; Dahlmann, Dittmar; Taranczewski, Detlev (ed.s): Core, Periphery, Frontier – Spatial Patterns of Power (= Macht und Herrschaft 14). Göttingen 2021, S. 299–341.
- Eberhard Nellmann: Das ‘Gothaer Liebespaar’. Dokument einer Mesalliance? Hinweis auf eine andere Geliebte? Zu den Spruchbandversen des Gothaer Bildes. In: Zeitschrift für Deutsches Altertum und Deutsche Literatur 138, Nr. 2 (2009), S. 214–220.
- Josef Heinzelmann: Das „Gothaer Liebespaar“ ist ein Liebespaar, in: Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde 57 (1999), S. 209–236.
- Allmuth Schuttwolf: Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter. Hatje Cantz Verlag, 1998. ISBN 3-7757-0733-6
- Reinhard Dietrich: Die Landesverfassung in dem Hanauischen = Hanauer Geschichtsblätter 34, Hanau 1996. ISBN 3-9801933-6-5
- Gertrud Rudloff-Hille: Das Doppelbildnis eines Liebespaars unter dem Hanauischen Wappen im Schlossmuseum Gotha, in: Bildende Kunst (Berlin) Band 16, 1968, S. 19–23.
- Hans Martin Schmidt: Das Liebespaar des Hausbuchmeisters, in: 675 Jahre Hanau, Katalog-Nr. 89, Abb. 135.
- Ernst Julius Zimmermann: Hanau Stadt und Land, 3. Auflage, Hanau 1919, ND 1978.
External links
- (in German) Meister des Amsterdamer Kabinetts: Das Gothaer Liebespaar: Um 1480/1485 museum-digital.de
References
- ^ (in German) Daniel Hess: Meister um das „mittelalterliche Hausbuch“. Studien zur Hausbuchmeisterfrage. Mainz 1994, ISBN 3-8053-1656-9
- ^ (in German) Allmuth Schuttwolf: Jahreszeiten der Gefühle. Das Gothaer Liebespaar und die Minne im Spätmittelalter. Hatje Cantz Verlag, 1998. ISBN 3-7757-0733-6
- ^ (in German) https://thue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=88.
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